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Wenn vom der Fahrzeugdauererprobung gesprochen wird, wird oft so getan, als gäbe es nur einen Typ der Fahrzeugdauererprobung. Das ist falsch. Je nach Zielsetzung gibt es unterschiedliche Typen. Diese ergeben sich aus den unterschiedlichen Zielsetzungen. Je nach dem, was die Zielsetzung ist, ergeben sich natürlich auch unterschiedliche Durchführungen. Im Wesentlichen gibt es folgende Zielansätze:

  • Freigabetest formal oder kundenorientiert
  • Daten- und Lastkollektivgewinnung
  • Entwicklungsunterstützungstests
  • Benchmarkbewertung

Bei den Freigabetests ist die Zielsetzung primär, eine Freigabe zu erwirken. Dies ist die am häufigsten anzutreffende Form von Fahrzeugdauererprobungen. Bei den Freigabetests gibt es die Herangehensweise, lasst uns irgendwie die Freigabe bekommen. Es geht um eine formale Absicherung. Häufig stehen hier juristische Motive im Hintergrund. Was muss getan werden um nicht als fahrlässig darzustehen. Es geht nicht wirklich um Erprobung. Diese Motivation kann deshalb hier keine Rolle spielen.

Bei einem kundenorientierten Testansatz geht es um die Produktverbesserung bzw. um den Schutz des Kunden vor Produktfehlern. Diese Motivation steht im Zentrum der Ausführungen dieses Buches.

Relativ oft geht es in der Dauererprobung auch nur um um die Gewinnung von Datenkollektiven oder Lastkollektiven. Diese Kollektive werden für Simulationsrechnungen als Input oder Validationswerte und für Prüfstandsdauerversuche benötigt. Der Trend geht zu immer mehr Simulation und immer mehr Verlagerung zu früheren Tests bzw. einfacheren Testumgebungen. Ich nenne die Testumgebung gerne auch Testrealität. Für das Testobjekt ist immer die Umgebung die Realität. Das was gerne als Realität bezeichnet wird, ist nichts weiter als die Eröffnung neuer Parameter im Test. Das hilft dem systematischen Testen nicht weiter.

Grundsätzlich wird es so sein, dass die Daten- und Lastkollektivgewinnung zunehmend wichtiger wird.

Die Bedeutung der etwicklungsunterstützenden Tests geht immer mehr zurück. Sie werden aber langfristig eine Rolle spielen. Es handelt sich hierbei um ein Try and Error, das den Entwicklern als Orintierung dient. Diese Form ist absolut sinnvoll, wenn Lösungsansätze grob getestet werden sollen und zahlreiche Parameter nicht klar sind. Das Verfahren an sich, widerspricht aber jedem sinnvollen Ansatz der Freigabeerreichung.

In der Benchmarkbewertung geht es primär um die Verortung des eigenen Produkts im Markt und der Orientierung von möglichen Entwicklungsansätzen. Diese Tests sind eher die Ausnahme. Da es hierbei nicht um Freigabe sondern um den Vergleich geht, sind die Methoden der Logik und des Vergleichs zu nutzen.

 

Für Fragen, Anregungen und Diskussionen steht Ihnen der Autor gerne zur Verfügung.

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